Treue zum Papst!

 

Vor 11 Jahren, am 21. Juni 1963, wurde Papst Paul VI. zum obersten Hirten der Kirche und zum Nachfolger Petri gewŠhlt.

In einer Zeit, wo dem Papst nur ma§lose Kritik und so oft nur ganz negative Stellungnahme gegen seine Weisungen und Enzykliken entgegengebracht wird, tut es not, sich darauf zu besinnen, was wir als glŠubige Katholiken dem Papst schulden.

Zu allererst schulden wir ihm unverbrŸchliche, dankbare Treue, weil er der HŸter des wahren, unverfŠlschten Glaubens ist und weil er der Fels ist, auf den Christus seine Kirche aufgebaut hat. Treue zum Papst ist darum gleichbedeutend mit Treue zur Kirche, denn nur dort, wo Petrus und sein Nachfolger ist, da ist die wahre Kirche Christi. So hat einst am Ende des 4. Jahrhunderts schon der gro§e Kirchenlehrer Ambrosius von Mailand gesagt.

Als am 10. Juni1969 Papst Paul VI. in Genf im GebŠude des Weltkirchenrates, einer Gemeinschaft zahlreicher protestantischer und orthodoxer Kirchen und kirchlicher Gemeinschaften, die um die Wiedervereinigung der gespaltenen Christenheit ringen, zu Besuch weilte und zu den Versammelten sprach, da anerkannte der Papst voll und ganz das redliche BemŸhen des Weltkirchenrates, die Wiedervereinigung der Christenheit zu fšrdern, weil in diesem wichtigen škumenischen Anliegen nie genug getan, gebetet und geopfert werden kšnne. Der Papst sagte aber nicht zu den Versammelten protestantischen und orthodoxen KirchenfŸhrern: ãIch sei, gewŠhrt mir die Bitte, in eurem Bunde der dritte!Ò Nein, er erklŠrte, ãdass die Frage der Zugehšrigkeit der kath. Kirche zum …kum. Weltkirchenrat noch nicht in dem Ma§e reif sei, dass man darauf schon eine positive Antwort geben kšnnteÒ.

Dann aber fŸgte der Hl. Vater hinzu: ãDas hindert uns aber nicht, Ihnen zu versichern, dass wir gro§e WertschŠtzung und tiefe Zuneigung Ihnen gegenŸber empfinden. Der Wille, der uns beseelt, und das Prinzip, das uns lenkt, bleibt fŸr immer das Streben nach der Einheit, die Christus gewollt hat, ein Streben, das erfŸllt ist von Hoffnung, aber zugleich auch getragen ist vom Realismus des obersten Hirten.Ò

Und von diesem seinem obersten Hirtenamt hatte der Hl. Vater gleich eingangs gesprochen, als er sich den Versammelten vorstellte mit den Worten: ãDa sind wir nun in eurer Mitte. Unser Name ist Petrus. Und die Hl. Schrift zeigt, welche Bedeutung Christus diesem Namen geben wollte, welche Pflichten er dem TrŠger dieses Namens und seinen Nachfolgern auferlegen wollte: es ist die Verantwortung des Apostels. Aber gestattet uns, auch noch an andere Namen zu erinnern, die Christus dem Petrus gegeben hat, ums eine Charismen (seine Gnadengaben, die zugleich Aufgaben sind) zu bezeichnen: Petrus ist nicht blo§ verantwortlicher Erstapostel, er ist auch Menschenfischer, er ist auch (oberster) Hirte. In dem aber, was uns, den Nachfolger Petri betrifft, so sind wir Ÿberzeugt, dass uns der Herr ohne unser Verdienst ein Amt der Einheit und Gemeinschaft Ÿbertragen hat. Sicher gab er uns dieses Amtscharisma nicht, um uns etwa von euch zu isolieren, selbstverstŠndlich auch nicht, um etwa die VerstŠndigung mit euch, die Zusammenarbeit mit euch, die BrŸderlichkeit mit euch und schlie§lich die Wiederherstellung der Einheit auszuschlie§en (oder unmšglich zu machen). Im Gegenteil, der Herr hat uns das Gebot der Liebe hinterlassen und die Gabe der Liebe in der Wahrheit und Demut. Und der Name, den wir uns genommen haben (nach unserer ErwŠhlung fŸr das oberste Hirtenamt in der Kirche), nŠmlich Paulus, gibt sehr genau die Orientierung an, die wir unserem apostolischen Dienst geben wollten (caritatem facientes in veritate, die Liebe Ÿben unter klarem Festhalten an der unverfŠlschten Wahrheit).

Seht, darum geht es dem Papst bei allem, was er unternimmt, bei allem, was er spricht, sei es in Rom, sei es auf seinen mutigen Weltreisen nach PalŠstina, nach Indien, nach Kleinasien, nach Nord- und SŸdamerika und nun nach Genf und dann im Juli nach Uganda in Afrika: Die Liebe Ÿben, gut sein zu allen, sich einsetzen fŸr soziale Gerechtigkeit und fŸr den Frieden, dabei aber klar und unerschŸtterlich festhalten an der Wahrheit des unverfŠlschten Glaubens.

Auch wir sollten uns wie der Papst und mit dem Papst zu diesem gleichen Programm bekennen. Es ist das Programm, das einst der hl. Augustinus aufgestellt hat in dem prŠgnanten Satz: In necessariis unitas, in dubiis libertas, in omnibus autem caritas! Im Notwendigen, wo es um die Wahrheit des unverfŠlschten Glaubens und um die eine wahre Kirche geht: unitas, Einheit; aber dort, wo es berechtigten Pluralismus, berechtigte Verschiedenheit der Ansichten und Meinungen, der Riten und FršmmigkeitsŠu§erungen geben kann: libertas, Freiheit; in allem aber caritas, die Liebe.

Nichts aber darf uns in falschem Indifferentismus und in falsch verstandenen …kumenismus von der Wahrheit abbringen. Darum mit dem Papst und wie der Papst unverbrŸchliche Treue zur Einen, Hl., Kath. Kirche und zum wahren Glauben!

Darum mŸssen wir uns wehren gegen Fehldeutungen und Fehlinterpretationen der fundamentalen Glaubenswahrheiten als da sind die Dreipersšnlichkeit Gottes, die Gottheit Jesu Christi, die jungfrŠuliche EmpfŠngnis und Geburt Jesu Christi aus Maria, der Jungfrau, die wahre Gegenwart Christi im hl. Altarssakrament, die Unsterblichkeit der Menschenseele, die Auferstehung Christi und unsere Auferstehung am JŸngsten Tag zum ewigen Leben, die hierarchische Verfassung der Kirche mit dem Papst an der Spitze. Das sind alles fundamentale Glaubenswahrheiten und doch wagen heute neo-modernistisch eingestellte Theologen von ihren Kathedern und Prediger von den Kanzeln herab, diese Wahrheiten umzudeuten oder sogar offen zu leugnen. Wir bekennen uns aus Treue zu Papst und Kirche zum ãCredo des GottesvolkesÒ, das Papst Paul VI. am Ende des ãJahres des GlaubensÒ am 30. Juni 1968 am Petersplatz in Rom feierlich verkŸndet hat. In diesem ãCredo des GottesvolkesÒ wies der Papst mit Recht alle modernen Fehlmeinungen und Fehldeutungen der geoffenbarten Glaubenswahrheiten zurŸck und rief denen, die treu zu Papst und Kirche im unverfŠlschten Glauben stehen wollen, immer wieder zu: ãCredimus...Ò Wir glauben das, was Christus der Herr geoffenbart, die Apostel in seinem Auftrag verkŸndet und die unfehlbare Kirche zu glauben vorgelegt hat. Credo. Ich glaube. Credimus. Wir glauben. Dabei wissen wir: der echte, wahre Glaube steht nie gegen das echte, wahre Wissen, er steht aber Ÿber dem Wissen. Und den einmal als richtig erkannten Glauben darf man niemals verleugnen, sondern hat man mutig und tapfer zu bekennen und mŸsste es auch durch den Blutzeugentod des Martyriums sein. Ich erinnere unter den MŠrtyrern an einen aus vielen: Petrus von Verona, ein hochgebildeter, gelehrter, dabei aber auch tief glŠubiger Dominikanermšnch des 13. Jahrhunderts. Er wurde von den Dolchstš§en der Glaubensfeinde getroffen und sank sterbend zu Boden. Da schrieb er noch mit letzter Kraft mit seinen Schwurfingern mit dem seinen Wunden entstršmenden Blut auf den Boden das Wort ãCredoÒ. Ich glaube! Ich glaube an Gott den allmŠchtigen Vater. Ich glaube an Jesus Christus, seinen eingeborenen, menschgewordenen Sohn... ich glaube an den Hl. Geist. Ich glaube an die hl. Kath. Kirche. Ja, auch an sie gilt es zu glauben, so wie sie ist, mit der Verfassung, die ihr Christus gegeben hat, mit den schwachen, fehlerhaften, oft sogar sŸndhaften Menschen, die sie im Auftrag Christi leiten... diese Kirche der SŸnder ist trotzdem die eine, heilige, kath. und apostolische Kirche, fŸr die Tausende und Abertausende in den Tod gegangen sind; ich nenne nur die englischen MŠrtyrer unter dem grausamen Kšnig Heinrich VIII. und seiner nicht weniger grausamen Tochter Elisabeth I., voran der heilige Lordkanzler Thomas Morus und sein hl. Freund, der Kardinal John Fisher, die unerschrocken um des pŠpstlichen Primates willen den Martertod erlitten haben. Ich erinnere an die MŠrtyrer der Franzšsischen Revolution, voran die Karmelitinnen von Compiegne, die das Magnificat singend das Schafott bestiegen haben. Und ich denke an die ungezŠhlten MŠrtyrer des 20. Jahrhunderts in den deutschen und russischen KZ, bis hin zu jenem jungen Hansjšrg von Heintschel, der am 6. Dez. 1944 auf dem Weg zur Hinrichtung das Credo betete, und – vom NS Oberstaatsanwalt nochmals nach seinem Namen gefragt- unbekŸmmert fortfuhr zu beten: ã...die hl. Kath. Kirche, Gemeinschaft der HeiligenÒ, wŠhrend die letzten Worte des Credo vom LŠrm des herabsausenden Fallbeils Ÿbertšnt wurden.

Und die letzten SŠtze im Credo: ã...Vergebung der SŸnden, Auferstehung der Toten und ein ewiges LebenÒ. Nein, wir lassen uns die Hoffnung und Zuversicht nicht rauben, die hinter diesen Glaubenswahrheiten stehen. Mit Anton Bruckner, dem kindlich frommen, tief glŠubigen Musikanten Gottes, bekennen wir in seinem gewaltigen Tedeum gegenŸber allen Leugnern der Unsterblichkeit der Seele und gegenŸber allen Leugnern der letzten Dinge von Tod, Gericht und ewiger Vergeltung: ãNon confundar in aeternum!Ò In Ewigkeit werde ich nicht zuschanden werden, wenn ich festhalte an de Treue zum unverfŠlschten Glauben, an der treue zur Kirche, an der Treue zum Papst.

(Wer etwa den Mut hat, seine Treue zu Papst und Kirche durch seine Unterschrift unter ein Manifest der Treue zu bekunden, der ist herzlich dazu eingeladen.) Wir alle wollen jedenfalls im Schiff des Petrus bleiben, auch wenn es vom Sturm umtobt ist und wollen freudig bekennen: Dank sei dem Herrn, der mich aus GnadÔ zur wahren KirchÔ berufen hat, nie will ich von ihr weichen!

Auf zum Schwure, Volk und Land, heb zum Himmel Herz und Hand! Was dem Heiland du gelobt, sei in ewiger treu erprobt. Drum geloben wir aufs neue Jesu Herz, Dir ewige Treue.